Essen

LVR-Klinikum Essen
Kliniken/Institut der Universität Duisburg-Essen
Altendorfer Straße 97-101
45143 Essen
Telefon: 02 01 / 7 22 70
Telefax: 02 01 / 7 22 73 01
klinikum-essen@lvr.de


Bericht eines Betroffenen

Autor: Ohne Angabe (23.04.99)
Aufenthalt: Anfang 1999

Die Klinik liegt in ruhiger Umgebung am Stadtrand von Essen und ist vom Stadtzentrum/ Hauptbahnhof mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder PKW befriedigend zu erreichen. Mit geschätzten 90 Therapieplätzen auf vier Stationen zählt sie wohl eher zu den kleineren Einrichtungen, auf dem Gelände des Essener Universitätsklinikums befinden sich allerdings weitere Psychiatriestationen. Für einzelne Untersuchungen (z. B. EEG) wird gelegentlich ein Besuch dort nötig, die Klinik organisiert dann aber einen Fahrdienst.

Die Unterbringung von Borderlinepatienten erfolgt in der Regel auf der Station P9, einer Station mit jeweils rund 10 Plätzen für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen bzw. Psychosen. Die Einzel- und Doppelzimmer dort sind zweckmäßig eingerichtet, durch Teppichboden und den Verzicht auf Krankenhausbetten kommt kaum Krankenhausatmosphäre auf. Treffpunkte auf der Station sind die Patientenküche, der Fernsehraum, ein Musikzimmer (Stereoanlage) und natürlich der Raucherraum.

Das Standardtherapieprogramm für Borderlinepatienten umfaßt Einzelgespräche mit der behandelnden Ärztin und dem Pflegepersonal, Gruppengesprächstherapie, Ergotherapie, Gestaltungstherapie, konzentrative Bewegungstherapie, Atemtraining, Gruppenaktivitäten (kochen) und Entspannungstraining. Über die Teilnahme an diesen und weiteren Angeboten (z. B. in der Bäderabteilung) wird im Einzelfall entschieden. Die Betreuung durch Ärzte, Therapeuten und Pflegeteam ist engagiert und freundlich, eine Orientierung an einem durchgängigen Therapiekonzept speziell für Borderlinepatienten aber nicht erkennbar. Die Toleranz gegenüber selbstschädigendem Verhalten ist geteilt: Nikotingenuß und Selbstverletzungen (begrenzt) werden z. B. akzeptiert, Alkohol- oder Drogenkonsum (auch außerhalb der Klinik) werden dagegen bis hin zum Therapieabbruch sanktioniert. Die Patienten können während ihres Aufenthalts sogenannte “Belastungsproben” vereinbaren, das heißt an ein bis zwei Tagen in der Woche auch außerhalb der Klinik übernachten.

Einen Therapieplatz erhält man in der Regel über eine sogenannte Warteliste, die notwendige Wartezeit unterliegt starken Schwankungen und muß deshalb persönlich erfragt werden.
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