Telgte

St. Rochus-Hospital Telgte
Am Rochus-Hospital 1
48291 Telgte
Telefon: 0 25 04 / 6 00
Telefax: 0 25 04 / 6 01 19
info@srh-telgte.de


Bericht eines Betroffenen

Autorin: Janette (07.02.00)
Aufenthalt: Sommer 1999

Mitten im Herzen des Münsterlandes findet man das St. Rochus-Hospital in Telgte. In ruhiger, abgelegener Lage (15 Minuten Fußmarsch bis ins Stadtzentrum, Busverbindung auch vorhanden) inmitten von Wäldern und Wiesen sind ca. 14 Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf mehrere Gebäude verteilt. Station Barbara ist eine von zwei offenen psychotherapeutischen Stationen und die Anlaufstelle für Borderliner, Eßgestörte, Zwangspatienten und schwere Fälle von Depressionen.

Das Therapieangebot ist ziemlich reichhaltig und wird auf jeden Patienten individuell abgestimmt: Gruppen- und Einzeltherapie sowie Entspannungsübungen nach Jacobson (jeweils zweimal wöchentlich) sind für alle Patienten Pflicht. Darüberhinaus wird im Gespräch mit dem Bezugstherapeuten festgelegt, welche Therapien noch sinnvoll sind. Angeboten werden unter anderem Ergo-, Sport-, Musik-, Kunst- und Reittherapie, eine Suchtgruppe, Heilpädagogisches Tanzen, Körpererfahrung, Eßtraining und Arbeitstherapie (Büro, Schreinerei, Näherei, Gärtnerei).

Jeder Patient hat zwei Bezugsschwestern oder -pfleger, die sich auch für regelmäßige Gespräche Zeit nehmen. Zusätzlich stehen noch ein Pfarrer, eine Pastorin und eine Sozialarbeiterin zur Verfügung. Die Qualität der Therapeuten reicht von ganz schlecht bis genial (Wer Einzelheiten wissen möchte, kann sich gerne bei der Verfasserin melden), was leider auf den Erfolg oder Mißerfolg der Therapie große Auswirkungen hat.

Die Patienten haben relativ viele Freiheiten und Selbstverantwortung und übernehmen kleinere Aufgaben auf der Station. Selbstschädigendes Verhalten wird folgendermaßen gehandhabt: Rauchen ist in den dafür vorgesehenen Räumen und draußen erlaubt. Alkohol- und Drogenmißbrauch sowie Selbstverstümmelung werden durch einen individuellen Vertrag zwischen Patient und Therapeut zu unterdrücken versucht. Dieser Vertrag legt auch die Art der Sanktionierung im Falle eines Verstoßes fest. Sie reicht von der Ausgangssperre bis zum Aufenthalt auf einer geschlossenen Station, der aber nur in absoluten Krisensituationen veranlaßt wird.

Station Barbara ist sehr modern eingerichtet, hell, luftig, mit vielen Pflanzen. Es gibt zwei Fernseher, einen Gemeinschaftsraum mit Stereoanlage, einen überdachten Balkon. Bei Langeweile gibt es auf dem Gelände außerdem eine Minigolfanlage, einen Tennisplatz und ein Fußball- / Basketballfeld, die von den Patienten jederzeit genutzt werden können.





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